
Gelsenkirchen
Verein | öffentliche Zuschüsse | Kapazität | Aufgenommene Tiere |
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Tierschutzverein für Gelsenkirchen & Umgebung e.V. 1880 (Tierheim Gelsenkirchen) | ja | ca. 60 Hunde, 25 Katzen, ca. 10 Kleintiere und Exoten | Hunde, Katzen, Kleintiere, Exoten |
In Gelsenkirchen ist nur ein Tierschutzverein ansässig, der jedoch zumindest zur Aufnahme von Fundtieren und der Versorgung dieser durch öffentliche Zuschüsse unterstützt wird.
Der Tierschutzverein fur Gelsenkirchen und Umgebung e.V. betreibt das Tierheim Gelsenkirchen auf einem 120 qm grossen Areal, was vermuten lässt, dass mehr Tiere aufgenommen werden können, als auf der Homepage vorgestellt. Auch nimmt das Tierheim sogenannter Listenhunde in seiner Obhut auf. Neben der Aufnahme und Verpflegung von beschlagnahmten, Fund- oder Abgabetieren beteiligt sich der Verein auch an weiteren natur- und tierschutzrelevanten Themen als Mitglied im Landestierschutzverband NRW. Mittels Seminare, Schulungen (z.B. auch Hundeschule) Informationsständen zu verschiedenen Veranstaltungen und der Veröffentlichung der eigenen Tierheimzeitschrift versucht der Tierschutzverein den Tierschutzgedanken der Öffentlichkeit näher zu bringen und gleichzeitig weiter auf sich und seine Tierschutzarbeit aufmerksam zu machen. Rund ums Jahr bietet das Tierheim Veranstaltungen wie das Sommerfest, Herbstfest oder weitere Workshops und Aktionstage.
Das Tierheim hat Größtenteils einen guten Ruf durch das freundliche und bemühte Personal. Nur vereinzelt haben Besucher schlechte Erfahrungen durch unfreundliche Mitarbeiter gemacht oder den Eindruck erhalten, Geld sei dem Tierheim wichtiger. Dabei ist jedoch anzumerken, dass ein Tierheim nur recht minimale Zuschüsse zur Unterbringung von Fundtieren erhält und andernfalls von Mitgliedsbeiträgen und Spenden leben muss, um den Tieren eine entsprechende Versorgung zu gewährleisten. Besonders wenn vielleicht mal wieder ein ganz besonderer Notfall im Tierheim sitzt, der dringend weitere tiermedizinische Zuwendung braucht, freut man sich eher über Geldspenden, doch sollte dies entsprechend Menschen weitergegeben werden, damit man nicht den Eindruck gewinnt, Sachspenden seien nicht so gern gesehen. Eine hilfsbereite Person bemängelte Mitglied des Vereins sein zu müssen, damit man die Hunde des Tierheims Gassi führen darf. Das ist letztlich verständlich, damit das Tierheim für den Notfall Personalien zur Verfügung hat. Man kann leider nicht von jedem an der Nase ablesen, ob ein spontan auftauchender Gassigänger mit einem der Schützlinge auch unversehrt wieder kehrt.
Im Grossen und Ganzen scheint Gelsenkirchen mit dem einen Verein recht gut im Tierschutz abgedeckt zu sein, denn liegt Gelsenkirchen im Ruhrpott nahe an anderen größeren Städten, wo es entsprechende Vereine gibt, die sich weiteren Tierschutzproblemen annehmen. Auch nimmt das Tierheim Exoten, bzw. Reptilien in seine Obhut auf. Ein kleines Problem stellt jedoch dennoch die Katzenpopulation dar. Im Sommer 2016 musste der Tierschutzverein einen Aufnahmestopp fur Katzen verhängen. Einerseits lag das daran, dass das die Zeit ist, in der die meisten Katzen wild lebender Katzen zur Welt kommen und verwaiste Katzenkinder von aufmerksamen Bürgern ins Tierheim gebracht werden. Andererseits wird auch der Internethandel dafür verantwortlich gemacht, wo jeder sich schnell eine Katze erstehen kann, diese jedoch auch schnell im Tierheim landet, wenn sie unerfahrenen Menschen nicht mehr ‘passt’ oder krank ist und das nicht mehr von den Besitzern getragen wird oder getragen werden kann. Zahlreiche Katzen der sogenannten Vermehrer sind in der Regel krank, da diese Katzen keinerlei Impfungen und Entwarnungen erhalten haben, generell in der Regel keinem Tierarzt vorgestellt werden und durch Inzucht ebenfalls Krankheiten auftauchen. Vermehrer sind kaum mehr als Hobbyzüchter einzustufen, da sie auf Teufel komm raus von ihren Katzen so viele Kitten wie möglich produzieren lassen, die dann auch noch leichtfertig einer Edelrasse zugeordnet werden, damit der Vermehrer schnell nen guten Groschen nebenbei mit einer saftigen Abgabegebühr kassieren kann. Das Problem ist also entsprechend vielschichtig. Nicht mehr gewollte Katzen werden schliesslich auch gerne ausgesetzt und wenn diese nicht kastriert sind, trägt es der Katzenpopulation bei. PETA hat an dieser Stelle an die Stadt Gelsenkirchen appelliert eine Kastrationspflicht zu verhängen, damit das Tierheim in Zukunft keinen Aufnahmestopp durchführen muss.